Albert-Schweitzer-Realschule Remscheid-Lennep

Klassenfahrt der 10a nach Barcelona

vom 12.09. bis zum 17.09.2011

Eine Klassenfahrt nach Barcelona. Davon träumten wir schon ein ganze Weile und als wir dann das O.K. von Eltern und Schulleitung bekamen, konnten wir unser Glück kaum fassen. Zudem waren alle glücklich darüer, dass Frau Münscher und Herr Weller uns auf dieser Reise begleiteten.

Morgens um 6 Uhr startete unsere Klassenfahrt am Düsseldorfer Flughafen nach Barcelona. Allein die Anreise war ein Abenteuer für sich, da manche von uns noch nie zuvor mit einem Flugzeug geflogen waren. Aber die Anspannung legte sich schnell, als wir endlich abhoben.

 

 

 

 

   
   

 

   
   

Die wunderschöne Hauptstadt Kataloniens und zweitgrößte Stadt Spaniens liegt am Mittelmeer, circa 120 Kilometer südlich der Pyrenäen und ist ein gelungener Kompromiss zwischen historischen und postmodernen architektonischen beziehungsweise kulturellen Besonderheiten. Die Stadt empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen 25°C, was jedem von uns ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Mit der Bahn ging es eine halbe Stunde weiter nach Calella, einer kleineren Stadt, die direkt am Mittelmeer liegt. Hier gibt es enge, kühle Gassen und zahlreiche Geschäfte und Supermärkte. Wir wohnten in einem Hotel, das sehr zentral gelegen ist und nur fünf Minuten vom Strand entfernt liegt und von dem die Geschäfte gut zu erreichen sind.

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, gingen wir gemeinsam das erste Mal zum Strand. Dieser war fast menschenleer, als hätte man ihn eigens für uns reserviert. Wir genossen ein Sonnenbad und holten ein bisschen Schlaf nach. Aber nicht nur das geniale Wetter machte diese Klassenfahrt zu einem unvergesslichen Ereignis, sondern auch das vielseitige Programm, das von Herrn Weller und Frau Münscher bereits geplant worden war.

Am nächsten Morgen mussten wir zeitig aufstehen, denn wir hatten uns viel vorgenommen. Mit der Bahn ging es nach dem Frühstück in die Innenstadt Barcelonas. Mit einem deutschsprachigen Guide unternahmen wir eine informative und spannende Gauditour durch die Straßen von Barcelona, um alle Sehenswürdigkeiten des berühmten Architekten Antonio Gaudí (1852-1926) zu sehen und Hintergründiges dazu erklärt zu bekommen.

Überall in der Innenstadt Barcelonas findet an die unverwechselbaren Bauwerke Gaudís. So beeindruckten Gaudís Casa Milà, das einem Steinbruch nachempfunden ist, das Casa Batllo in Form eines Drachens und der Park Guell durch die einzigartige organisch fließende Formensprache und unverwechselbare Architektur.

 

                 
   

 

 

   

 

  

Der Guide erzählte uns aber nicht nur von Gaudí, sondern er ging auch auf andere Sehenswürdigkeiten und Geschäfte der Metropole ein und bescherte uns einen unterhaltsamen und lustigen Nachmittag in dieser bemerkenswerten Stadt.

 

   

 

 

  

 

 

Der auf einem Berg luftig gelegene Park Güell, seit 1984 in der Liste des Weltkulturerbes, beeindruckt mit naturnaher Kunst und erinnert an einen Märchengarten mit Gewölben, Gängen, Häusern und Treppen aus fließenden organischen Formen. Dort machten wir eine kurze Rast auf der längsten Bank der Welt, während wir einen phantastischen Blick über Barcelona bis ans Mittelmeer hatten. Das war wohl die perfekte Kulisse für eine kurze Rast und ein Klassenfoto, bevor es weiter im Programm ging.

Ein unvergessliches Highlight wurde für uns der Besuch der Sagrada Familia, denn diese riesige, faszinierende und aufwändig gearbeitete Kathedrale ist ein absoluter Blickfang und das Wahrzeichen Barcelonas.

 

 

 

            

 

  

Die von Gaudi im neukatalanischen Stil entworfene Kathedrale ist ein architektonisches Meisterwerk und - obwohl bis heute unvollendet - die Hauptattraktion vieler Touristen. 1882 begann der Bau und er wurde zu Gaudís Lebenswerk, zu seiner "Predigt aus Stein". Optimisten hoffen, dass die Arbeiten 2025 abgeschlossen sein werden.

Schon von außen imponieren die gewaltigen Ausmaße der Monumentalkirche und neben den hunderten von überlebensgroßen Figuren auf der Fassade, die biblische Geschichten thematisieren, erinnert sie an eine riesige von Kinderhand geschaffene Sandburg. Die über einhundert Meter hohen Türme, von denen bisher acht von zwölf fertiggestellt sind, sollen die Apostel symbolisieren. Irgendwann soll auch en mit 170 Metern hoher "Erlöserturm", symbolisch für Jesus Christus, die Kirche krönen.

Zuerst dachten wir, wir müssten uns in die endlos lange Schlange stellen und in der heißen Sonne auf Einlass warten, aber wir staunten nicht schlecht, als Herr Weller die vorbestellten Karten zückte und wir fast sofort das Bauwerk von innen betrachten durften. Es war ein unglaubliches Erlebnis! Inmitten des Innern der Kathedrale fühlt man sich plötzlich total klein und unbedeutend und dennoch irgendwie geborgen. Ganz Gaudís Stil entsprechend erinnert der Innenraum an einen steinernen Wald mit verzweigten Ästen, die in den Himmel ragen.

 

 

    

 

 

 

 

Doch am allerschönsten sind die viele Meter hohen Buntglasfenster, welche in allen Regenbogenfarben leuchten und die Kathedrale in ein besonderes, mystisches Licht tauchen.

Selten war ein Kathedralenbesuch so beeindruckend und ergreifend wie dieser. Jeder von uns konnte ohne viele Worte fühlen, warum Gaudí dies Kathedrale als eine Predigt und eine Lobpreisung Gottes versteht.

         
   

Am Abend zurück in Calella trafen wir uns nach dem Essen alle in der Lobby, um den Tag zu reflektieren und das Programm des nächsten Tages grob zu umreißen. Das wurde auch für die nächsten Tage unser allabendlicher Treffpunkt, an dem wir unsere Erlebnisse besprachen und ein paar Fragen zum Programm klärten. Jeweils eine kleine Schülergruppe hatte sich im Vorfeld Eckpunkte des Programmes ausgesucht und informierte über den Ablauf des kommenden Tages.

Den dritten Tag erkundeten wir in kleinen Gruppen Barcelona. Eine interessante Stadtrallye half uns, Stadt, Land, Leute und Kultur besser kennen zu lernen. Natürlich besuchten wir nicht nur das allseits bekannte Hard Rock Café und die "Las Ramblas", die lange Promenade im Zentrum von Barcelona, die die Placa de Catalunya mit dem Hafen verbindet, sondern verbrachten die freie Zeit auch mit Shopping, Eisessen und vielem mehr. Direkt an der Placa de Catalunya befindet sich das gigantische Einkaufszentrum El Corte Ingles, in dem man Stunden verbringen kann, ohne dass einem langweilig wird, da es dort fast alles an Elektronik über Haushaltswaren bis hin zu Möbeln zu sehen und zu kaufen gibt. Nach dem langen Tag hat sich so mancher über die Sofaateilung gefreut.

 

      

 

 

 

 

 

Aber auch der Besuch des europaweit größten Fußballstadions des weltberühmten FC Barcelona durfte für einige Jungen nicht fehlen und wurde ihr persönliches Highlight.

 

  

 

 

 

 

 

     

 

   

Im weiteren Verlauf des Tages besichtigten wir das eigentliche Herz Barcelonas, das gotische Viertel Barri Gòtic, den ältesten Stadtteil Barcelonas. In seinem Zentrum thront die imposante Kathedrale aus dem 13. und 14. Jahrhundert "La Cathedral". Ihr zu Füßen liegt ein kleiner Markt und in den kühlen, engen Gassen um die Kathedrale herum gibt es Spuren der mittelalterlichen Vergangenheit Barcelonas.

Die Gotik war eine Epoche der Verbildlichung der christlichen Ideenwelt und bediente sich dabei in großem Umfang sowhl der Symbolik und Allegorie als auch strenger geometrischer Formen, wie man sie unschwer an zahlreichen Motiven erkennen kann.

Einen ungewöhnlichen Anblick für den Kreuzgang der Kathedrale bieten die der Stadtpatronin Eulalia geweihten dreizehn Gänse, die dort leben. Inmitten des lichtdurchfluteten Hofes können sie einen Brunnen und mehrere kleine Teiche nutzen und sind schnatternder Publikumsmagnet und beliebtes Fotomotiv.

 

        

 

  

 

 

   

 

  

Ein weiterer Höhepunkt der Klassenfahrt war der Besuch des Dali Museums in Figueres am vierten Tag, einer kleinen Stadt nördlich von Barcelona. Salvadvor Dalí (1904-1989) zählt als einer der Hauptvertreter des Surrealismus zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts. Fast jeder kennt Gemälde, in denen er Traumbilder des Unterbewussten mit fließenden organsichen Formen, brennenden Giraffen oder verzerrten Räumen darstellt, in denen die Dinge schweben und Perspektiven verdreht sind. Das wohl bekannteste seiner Bilder ist das, in dem Uhren wie Spiegeleier von den Ästen hängen.

Ziemlich interessant sind aber auch die skurrilen Plastiken des berühmten Künstlers, wobei er ungewöhnliche Dinge wie Brotformen, Eierschalen oder Schubladen mit Skulpturen arrangiert und den Betrachter so zu neuen Betrachtungsweisen führt.

 

            

 

 

 

 

Vieles seiner Kunst ist nicht das, was es auf den ersten Blick zu sein scheint, so zum Beispiel auch das große Gemälde im Atrium des Museums, welches aus der Nähe eine nackte Frau am Fenster und aus der Ferne das Portrait Abraham Lincolns zeigt. Das Interessante ist, dass die meisten Bilder bewusst mit unserer Wahrnehmung spielen und mehr darstellen als sie vordergründig zu sein scheinen. Wenn man aber mit Herrn Weller durch das Museum geht, entdeckt man so manche Sachen, die man ohne sein Hilfe wohl nie gesehen oder einfach übersehen hätte.

Es gibt mehrere Etagen, die wir erkunden konnten. Sie sind in verschiedene Kategorien aufgeteilt. So findet man Dalís optische Experimente in verzerrten Bildern, die nur in konvexen Spiegeln zu erkennen sind, oder allegorische Gemälde und Objekte oder sich bewegende Mobiles. Aber auch ein kompletter Raum ist so inszeniert, dass er das Portrait der Hollywoodlegende Mae Wests darstellt, in der das Sofa ihren Mund, der Kamin und Kaminuhr die Nase und zwei Bilder an der Wand ihre Augen repräsentieren.

 

   

 

  

 

   

 

 

 

 

           
   

Dali widmete sein komplettes Leben seiner Kunst und seiner Frau Gala

, die auch als Motiv immer wieder in Bildern und Skulpturen auftaucht. Dieses Museum ist nicht nur sein Lebenswerk und sein eigener musealer Tempel, sondern auch seine letzte Ruhestätte.

 

Nach unserem Besuch im Dali Museum besuchten wir auf dem Rückweg Girona, eine kleine Stadt in Katalonien, die hauptsächlich durch ihre mittelalterlichere Architektur besticht. Schon von weitem sieht man die weiße, aus Sandstein gebaute Kathedrale, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Über eine kleine Brücke gelangt man in die Stadt und fühlt sich um Jahrhunderte zurückversetzt, als sei die Zeit stehengeblieben.

 

 

 

      

 

 

 

 

 

Schattig kühle Gassen luden uns ein, kleine Geschäfte zu entdecken, Eis zu essen oder einfach nur den Tag zu genießen. Beliebtes Fotomotiv für coole Jungs war die mittelalterliche Geißelsäule oder für die Mädchen der Schnappschuss mit Fächer.

 

      

 

 

 

 

 

Den letzten Tag hatten wir Freizeit. Viele von uns gingen noch einmal an den Strand, in die Stadt oder lagen am Pool unseres Hotels. Der Strand bot einen wunderschönen Blick auf das azurblaue Mittelmeer, und auf dem feinen Sand konnte man die bisherigen Tage unserer Klassenfahrt noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen.

 

   

 

 

 

 

 

Nach dem Besuch am Strand wurden auch noch ein paar Souvenirs für die Familien gekauft in einem der vielen Läden, die maßgeblich das Bild der Innenstadt Calellas prägen.

 

 

Am späten Nachmittag erfolgte die Auswertung unserer Barcelona-Stadtrallye, die uns über die vergangenen Tage hilfreich begleitet hatte. Natürlich gehörte dazu auch die Vorführung des in unseren Kleingruppen einstudierten katalonischen Nationaltanzes, des Serdana, für den wir zuvor Passanten in Barcelona bitten mussten, uns die Schritte zu zeigen. Der Serdana ist ein Kreistanz mit recht einfacher Schrittfolge zu katalanischer Musik. Ein im Ort befindliches Denkmal erinnert an seine lokale Bedeutsamkeit. Wir hatten dabei jede Menge Spaß und die katalanische Dame von der Rezeption zollte uns ebenfalls ihren Respekt. Eine solch interessierte deutsche Reisegruppe hatte sie noch nie erlebt.

 

   

 

 

 

 

 

       

 

 

 

Später an diesem Tag packten wir die Koffer und stellten sie schon abreisebereit ins Zimmer,

das wir besenrein verlassen sollten. Am Abend trafen wir uns in der Lobby unseres Hotels, um die Preisvergabe unserer Stadtrallye bekannt zu geben. Ein letztes Mal aßen wir gemeinsam in unserem Hotel, in dem es jeden Abend ein großes Büffet mit internationalen Gerichten gab.

Danach zogen sich alle für einen Besuch in einer nahe gelegenen Disco um. So durften wir mit Frau Münscher und Herrn Weller bis in den frühen Morgen feiern. Wir hatten alle viel Spaß und jeder genoss die Musik und den schönen letzten Abend in Calella.

 

 

Früh morgens zurück im Hotel angekommen, zogen wir uns alle um und packten unser Handgepäck zusammen, damit unser Bus uns pünktlich zum Flughafen fahren konnte. Nach dem Einchecken hatten wir noch zwei Stunden Zeit, in denen wir fast alle etwas Schlaf nachzuholen versuchten.

Dank der perfekten Organisation unseres Klassenlehrers Herrn Weller waren wir pünktlich zurück zum Schulhof, wo unsere Familien schon sehnlichst auf uns und unsere Reiseerlebnisse warteten.

Alles an dieser Klassenfahrt hat gestimmt und wir werden gern daran zurückdenken. Wir ahben eine Menge gelernt, sind wissensdurstiger und aufgeschlossener geworden. Eine Woche lang besuchten wir das pulsierende Herz Spaniens und haben seine Kultur, Bräuche und Riten kennen gelernt. Jeder von uns wird sich gerne und mit einem Lächeln an diese Klassenfahrt zurückerinnern.

 

Text: Hannah Freitag, Niklas Knorrenschild (10a)