Einige 10. Klässler haben sich zur Aufgabe gemacht, Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 mit einer Nachhilfe zu unterstützen.
Seitdem die 10.Klässler von ihrer Abschlussfahrt wieder da sind, sitzen sie jeden Mittwoch nach dem Unterricht im Schülerwarteraum und erklären den Kindern um sie herum Mathe, Deutsch und Englisch.
„Herr Egilmez hat mich angesprochen“, erzählt Oliwia (10d), „und mich gefragt, ob ich nicht für die Kinder aus der 5c Mathenachhilfe geben kann“. Sie sei dann auch bei dem Klassenpflegschaftsabend der 5c gewesen und hätte sich vorgestellt. „Ich glaube, ich kann ganz gut Mathe erklären“, sagt Oliwia. „Und mir macht das auch echt viel Spaß Kindern zu helfen“, berichtet sie weiter.
Inas und Yurek, beide aus der Klasse 10c, wurden von ihrer Klassenlehrerin Frau Moritz-Greif angesprochen. „Ich weiß, wie das ist, wenn man lost ist“, erklärt Yurek. „Das ist meine Motivation, um anderen zu helfen in Mathe klarzukommen“, ergänzt er. Erst wiederholen sie die Aufgaben aus dem Unterricht und dann besprechen sie sie. Nikita (6b) findet das richtig gut: „Es hilft mir alles noch einmal durchzusprechen“. Er sei dann besser für die Mathearbeit vorbereitet, das gäbe ihm ein gutes Gefühl.
„Inas ist richtig nett“, erzählt Raphael (6b). Mit ihr mache er Englisch. Sie erkläre die Grammatik und lerne mit ihm Vokabeln. Und, wie man eine E-Mail schreibt, hätten sie auch für die Deutscharbeit geübt. „Wenn die Kinder das verstehen, was ich erkläre, dann fühle ich mich richtig gut. Ich freue mich, wenn ich sie unterstützen kann“, berichtet Inas.
Alle drei 10. Klässler versuchen den Jüngeren eine Starthilfe zu geben, indem Wissenslücken schließen, das Selbstvertrauen der Kinder stärkt und das Verständnis für das Fach vertiefen, was im Idealfall zu besseren Noten führt. Inas, Yurek und Oliwia können mit ihrer „Schüler helfen Schülern“ – Förderung“ ihre Stärken weiter ausbauen und ihr Taschengeld um 10 Euro pro Zeitstunde aufstocken. „Mir tut es gut, wenn ich mein eigenes Geld verdienen kann“, berichtet Inas.
Darüber hinaus lässt diese Initiative die Schülerschaft der unterschiedlichen Jahrgänge mehr zusammenwachsen. Die Älteren haben einen anderen, schülergerechteren Zugang zu den jüngeren Schülerinnen und Schülern, zudem fungieren sie als Vorbild und sie zeigen, wie man sich klassenübergreifend unterstützen kann.
Text / Fotos: Claudia Bulut
