Jeder hat andere Gedanken und andere Farben dafür

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  • Beitrag veröffentlicht:10. November 2025
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Der WP-Kunst Kurs besuchte letzte Woche Donnerstag das Von der Heydt Museum in Wuppertal und sah sich expressionistische Portraits an.

Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal ist in dem Elberfelder Rathaus untergebracht. Es wurde 1902 als städtisches Museum Elberfeld gegründet und erhielt 1961 seinen heutigen Namen zu Ehren der Bankiersfamilie Von der Heydt, die maßgeblich zur Förderung des Museums beitrug. Heute finden sich dort eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands, mit Schwerpunkten auf niederländischer Malerei, dem Impressionismus, Expressionismus und der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Im Rahmen des Kunstunterrichtes hatten somit die Schülerinnen und Schüler der WP8 Kunstkurses die Möglichkeit vor Ort sich die Porträts expressionistischer Künstler anzusehen. Doch bevor diese in den Fokus rückten, verteilte die Museumspädagogin an die Schülerinnen und Schüler Kärtchen. So konnten sie in den Räumlichkeiten umhergehen und herausfinden, welche Porträts in welchem Ausschnitt gemalt worden waren. „Ah, das ist ein Kniestück“, berichtet Hadil (8b), „weil die Frau bis zum Knie darauf zu sehen ist“. „Und da sehe ich ein Gruppenporträt“, weiß Enea (8d). Denn auf ihrem Porträt waren mehrere Menschen zu sehen. Da der Kopf der jeweiligen Figur eine andere Haltung hatte, wurde auch das thematisiert.

Lucy (8d) durfte für eine praktische Übung im Nebenraum entschwinden und sich ein expressionistisches Porträt ansehen. Die anderen bekam ein weißes Blatt und einen Bleistift. Nach eingehender Betrachtung kam Lucy wieder, um ihren Mitschülerinnen und Mitschülern das Bild zu beschreiben. Die Körper- und Kopfhaltung spielte in diesem Bild eine entscheidende Rolle und so konnte Lucy ihr bereits   gewonnenes Wissen anwenden und es gut erklären. Der WP 8 Kurs sollte dann nach ihren Angaben das Bild zeichnen. Und vielen war eine wirklich gute Zeichnung gelungen, als sie sie dann vor dem Original vergleichen konnten.

Das Bild heißt „Junge Frau mit Pfingstrosen“ (1909) und ist von dem Künstler Alexej von Jawlensky gemalt worden. Die Frau trägt viel Pink und Rot. Daraufhin konnten sich die Schülerinnen und Schüler darüber austauschen, welche Farbigkeiten die Expressionisten nutzten und welche Farbe für sie Glück und Traurigkeit symbolisieren. Sie kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, bedeutete grau für den Einen ein schönes Gefühl, war es für Andere die Farbe der Düsternis und sie begriffen, dass die Wahl der Farbe auf einem Bild Ausdruck über individuelle Gefühle geben kann.

Dann hatten sie im museumseigenen Atelier die Möglichkeit mit Aquarellfarben ein eigenes Porträt zu erstellen. Ziel war es die expressionistischen Gedanken der damaligen Künstler umzusetzen: wenig Form, harte Linien und kontrastreiche Ausdrucksfarbe.

Ena (8d) resümiert den Ausflug: „Es war voll schön zu malen und Bilder zu sehen. Das hat mir sehr gefallen. Denn jeder hat andere Gedanken und andere Farben dafür.“

Text / Fotos: Claudia Bulut