Zerplatzte Träume durch Alkohol am Steuer

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  • Beitrag veröffentlicht:16. Juni 2025
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Harte Realität im Forum für den 10. Jahrgang der ASRS, denn heute wurde das Verkehrsunfallpräventionsprogramm der Polizei NRW eindringlich vorgestellt. Denn immer wieder kommt es vor, dass junge Verkehrsteilnehmer Verkehrsunfälle verursachen. Das ist wirklich alarmierend und nicht akzeptabel.

Grund für diese Unfälle sind zumeist überhöhte Geschwindigkeit, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes, Ablenkung am Steuer sowie der Konsum von Alkohol und Drogen. Das sind in über 50 Prozent aller Fälle die Ursachen, warum Menschen im Straßenverkehr zu Tode kommen oder schwer verletzt werden.

Der „Crash Kurs NRW“ der Polizei soll Jugendliche dafür sensibilisieren, wie lebensgefährlich riskantes Verhalten im Straßenverkehr ist und dass es auf ihr eigenes Handeln als Fahrer und Mitfahrer entscheidend ankommt. Dafür hatten die drei Polizisten Holger Brunner, Hans-Jörg Holz und Michael Kock heute verschiedene Videos von Unfallstellen mitgebracht und erzählten, was dort für ein Unfall geschehen ist, wie sie sich bei der Erstversorgung oder dem Überbringen einer Todesnachricht gefühlt haben. Auch von den Auswirkungen auf sie und ihre Verfassung berichteten sie. Deutlich wurde, dass auch sie, die auch Väter oder Großväter sind, nicht kalt bleiben können, wenn junge Menschen schwer verletzt werden und für sie jede Hilfe zu spät kommt.

Janine Behneke, eine 22 Jahre junge Frau, wurde Opfer eines betrunkenen Fahrers. Sie und 6 andere junge Menschen starben 2020 in Luttach, Südtirol, Italien, weil ein junger Mann mit seinem Wagen in die an der Bushaltstelle wartende Menschgruppe fuhr. Um das schreckliche Unglück verarbeiten zu können, gründete die Mutter die Kampagne „Don`t drink and drive, go pink for life“. Martina Benecke, die Tante von Janine, war heute auch im Forum anwesend, verstärkte mit ihrer Erzählung den Vortrag der Polizisten und stellte den Jugendlichen ihre Kampagne vor:

Misch dich ein

Handeln statt Wegschauen

Mehr Zivilcourage statt Ignoranz

Hatten die Schülerinnen und Schüler des 10.ten Jahrgangs zu Beginn der Veranstaltung einen Luftballon mit ihren Wünschen, Träumen und Zielen beklebt, so wurde ihnen durch diese eindringliche Erläuterung der betroffenen Tante sehr mulmig zumute. Als dann einer der Polizisten den Luftballon platzen ließ, wurde ihnen nochmals unwiederbringlich klar, wie schnell alle zukunftsgerichteten Herzensangelegenheiten sich in Luft auflösen können.

Während der Präsentationen und der Erzählungen konnten die Jugendlichen in einen Auffangraum gehen, wenn ihnen die Thematik zuviel wurde.  Dies, ebenso wie das Nachgespräch in den Klassenräumen, gehört zum Konzept des „Crash Kurses“. Zudem wird er wissenschaftlich von der Uni Köln begleitet.

Allen Jugendlichen wirkten nach dieser Veranstaltung sehr betroffen und nachdenklich. Ihnen ist deutlich geworden, dass Verkehrsunfälle und Verkehrsunglücke nicht einfach so passieren, sondern verursacht werden, weil Regeln, aus welchen Gründen auch immer, missachtet wurden.

Text: Claudia Bulut

Fotos: Melanie Kloss