Anwendungsorientierter Biologieunterricht: von der Schmetterlingszucht zu blühenden Schulgärten!

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  • Beitrag veröffentlicht:8. November 2019
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Ein Jahresrückblick auf Aktionen des Fachbereichs Biologie von D. Wasserfuhr.

Begonnen hatte alles im Mai dieses Jahres mit einer Exkursion der Klasse 7a zur der Wanderschäferei in Remscheid Gerstau. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Schülerinnen und Schüler durch die bergischen Wälder geführt und darüber informiert, wie nützlich Schafe bei der Landschaftspflege eigentlich sind, denn sie fressen nicht nur Gras, sondern gerne auch Brennnesseln oder Knöterichgewächse, sodass Platz entsteht für andere Kräuter. Die Schafe sorgen somit für eine natürliche Artenvielfalt.

Dabei schonen die Schafe den Waldboden und gelangen in schmale Randbereiche wo man mit Maschinen nicht so leicht hingelangen würde. Wir nutzen den Spaziergang auch, um vertrockneten Knöterich zu sammeln. Die hohlen Röhren eignen sich hervorragend, um Insektenhotels zu basteln. Diese Aufgabe wird dann im Winter die neu gegründete Garten – AG übernehmen

In etwa zeitglich machten sich dann einige Schülerinnen und ich daran, im Innenhof unserer Schule sowie dem umliegenden Bereich, allerlei blühende Pflanzen zu verbuddeln und den Boden entsprechend vorzubereiten. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Herrn Weller, Frau Benkert und Frau Stefer sind unsere neu angelegten Schulgärten auch über die Sommerferien vertrocknet.

Blühende Wiese im Innenbereich unseres Schulgebäudes

Auch die ersten Insektenhotels, die in Kooperation mit dem Technikkurs von Herrn Horstkorte entstanden waren konnten aufgestellt werden. Einige Schlupflöcher waren bald verklebt, sodass wir davon ausgehen, dass Insekten „eingezogen“ sind. Vielen Dank an Herrn Horstkorte für seine tatkräftige Unterstützung! Im Lehrerinnenhof bekamen die Sonnenblumen einen besonderen Schutz. Damit sie die heißen Sonnentage überstehen konnten, stellte Herr Weller einen Sonnenschirm auf. Seine Mühe wurde belohnt. Mitten in den Sommerferien erblühten die Sonnenblumen.

Auf der Mensawiese pflanzten Schülerinnen und Schüler der 7-ten, 8-ten und 9-ten Jahrgangsstufen Flieder- und Beerensträucher an. Die Früchte der schwarzen Johannisbeere konnten wir bereits dieses Jahr ernten und kosten.

Damit sich die  neu angelegten Schulgärten nun auch rasch mit Leben füllen sollten, erhielten wir am 08.05.19 von der Schmetterlingszucht“ Insect Lore“ zehn Schmetterlingslarven. Pro Becher, der mit einem zuckerhaltigen Nährmedium gefüllt war, konnte man fünf kleine Schmetterlingslarven erkennen.

Innerhalb der nächsten zehn Tage wuchsen die bis zu 2cm großen Raupen heran. Nun begannen die Raupen am Becherglas empor zu klettern und sich an den Deckel zu haften. Sie hingen in der Form eines J herab und begannen, um sich herum einen Kokon aus Seidenfäden zu spinnen. Sie verpuppten sich.Eine Raupe hat es nicht geschafft, alle weiteren 9 Raupen schafften es sich zu verpuppen. Auf den Kokons konnte man golden Spitzen glänzen sehen.

Damit die Schmetterlinge genug Platz beim Schlüpfen haben musste man sie in ein Brutnetz/ Habitat verlegen. Dabei musste man überflüssige Seidenfäden und Kotreste entfernen, damit sich später die Flügel nicht darin verkleben und zerreißen. Nun warteten wir erneut sieben Tage bis sich die Schmetterlinge aus dem Kokon befreien. Alle Entwicklungsstadien zusammen nennt man Metamorphose.

Am 02.06.18 befreiten sich die ersten Schmetterlinge aus dem Kokon, natürlich am Wochenende. Nur zwei Tiere entfalteten ihre Flügel während der Schulzeit, sodass einige Schüler und Schülerinnen doch noch die Chance bekamen zuzuschauen.

Sie erkannten an der Flügelfärbung, dass sich Distelfalter entwickelt hatten. Wir fütterten die Schmetterlinge mit Zitronen und Äpfeln. Die Blüten tränkten wir in Zuckerwasser, dass die Schmetterlinge statt Nektar aufsaugen konnten. Im Schmetterlingshabitat wurde es  bald zu eng für sieben Schmetterlinge, zwei Kokons blieben verschlossen, sodass wir die Tiere am 05.06.19 im Schülerinnenhof in die Freiheit entließen.

Wir freuen uns schon jetzt auf die blühenden Gärten im kommenden Frühjahr und sind gespannt darauf, wie viele unterschiedliche Instektenarten hier heimisch werden.

Textbeiträge und Fotomaterial: Frau D. Wasserfuhr / Text- u. Bildredaktion: Rx