Das Theater Ensemble Radiks aus Berlin zu Gast an der Albert-Schweitzer-Realschule!

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrag veröffentlicht:9. Februar 2022
You are currently viewing Das Theater Ensemble Radiks aus Berlin zu Gast an der Albert-Schweitzer-Realschule!

Ähnlich wie an vielen anderen Schulen des Sektors, so spielen Themen wie Cybermobbing und Fremdenfeindlichkeit auch an der ASRS immer wieder mal eine Rolle. Ganz häufig treten diese Phänomene tatsächlich sporadisch in den Jahrgängen 6 und 7 und 8 auf und beschäftigen dann nicht nur die jeweiligen Klassenleitungen in den Klassenlehrerstunden, sondern sind auch fester Bestandteil der Soko-Stunden von Frau Gäng (Leitung unseres Pädagogischen Teams) und Frau Blümel, unserer Sozialarbeiterin.

Prävention ist und bleibt nun einmal die beste Maßnahme Schlimmeres zu verhindern, erstes Aufflackern von Fremdenfeindlichkeit und Cybermobbing im Keim zu ersticken und gerade unseren jüngeren SchülerInnen der Jahrgänge 5 und 6 auch die Konsequenzen ihres scheinbar harmlosen Handelns im Internet zu verdeutlichen – denn wie allen mittlerweile weitestgehend bekannt sein dürfte, vergisst das Internet leider gar nichts – auch nicht die kleinsten Sünden, Hasstiraden oder Beleidigungen und wie viel leichter ist es, einen Klassenkameraden quasi virtuell zu beschimpfen oder zu demütigen als ihm diese Dinge ganz persönlich an den Kopf zu werfen.

Um so mehr freuten wir LehrerInnen uns dann, als uns Frau Blümel – auf Inititative von Frau Benkert – die freudige Nachricht verkündete, dass es ihr im Rahmen unserer Präventionsmaßnahmen gelungen war, das Theater Ensemble Radiks aus Berlin gleich mit zwei Theaterstücken am gestrigen Dienstag, den 08. Februar 2022 an unsere Schule geholt zu haben.

Um 9:00 Uhr ging es für die SuS der Jahrgangsstufe 6 zunächst mit dem Stück „ Fake oder War doch nur Spaß“ im Forum los. Dabei fokussiert das Stück auf drei Themenfeldern: Mobbing, insbesondere Cyber-Mobbing sowie den persönlichen und rechtlichen Folgen von Beleidigungen, Bedrohungen und sexueller Belästigung über Internet und Handy. Darüber hinaus verdeutlichte es noch einmal auf eindrucksvolle Art und Weise, wie wichtig es ist, den Schülerinnen und Schülern die erforderliche Medienkompetenz zu vermitteln, die es bedarf, um in den sozialen Netzwerken wie WhatsApp oder Instagram verantwortungsvoll unterwegs zu sein.

A propos Verantwortung – diese sollte bereits im Elternhaus beginnen, denn oftmals ist Schule gegen diese Fülle an Cyber-Verlockungen machtlos. Wer möchte, dass sein Kind lernt, mit diesen Medien umzugehen, sollte sich bemühen, den Medienkonsum zeitlich zu begrenzen, ihr Kind bei der Nutzung zu begleiten, die Nutzung bestimmter Apps einzuschränken und die Altersfreigaben zu berücksichtigen. Denn nicht ohne Grund geben soziale Netzwerke wie WhatsApp und Co ein Mindestalter von 13 Jahren an und auch – wenn durch Corona viele der realen sozialen Kontakte vorübergehend stark eingeschränkt sind – so geht doch nichts über den persönlichen zwischenmenschlichen Austausch vor Ort.

Fake oder War doch nur Spaß!

Worum aber ging es in dem ersten der beiden Theaterstücke, in dessen Titel der Satz auftaucht, der uns in so vielen Schlichtungsgesprächen immer wieder über den Weg läuft: „War doch nur Spaß!“

Nun: die siebzehnjährige Lea träumt davon, Sängerin zu werden. Als sie schließlich in eine Casting-Agentur aufgenommen wird, weckt das den Neid einiger MitschülerInnen. Erste Sticheleien und Ausgrenzungen beginnen und schließlich weiten sich die Mobbing Attacken auch auf diverse Netzwerke aus, unter anderem Facebook und WhatsApp. Lea wehrt sich zunächst gegen die Kommentare und Lügen, postet ihrerseits Kommentare und stellt unter anderem einem von ihr verfassten Rap-Song gegen die Mobber online.

Was als vermeintlich kleine Rache begann, nimmt nun Ausmaße an, die keiner der Beteiligten vorausgesehen hatte. Lea erhält nun auch fortgesetzt anonyme Drohungen und Beleidigungen über die sozialen Netzwerke … als sich die Lage dermaßen zuspitzt, dass Lea sich das Leben nehmen will, wird sie glücklicherweise von einem Mitschüler gefunden und kann gerettet werden.

Sicherlich darf es nicht so weit kommen, dass ein junger Mensch in derartige Bedrängnis gerät aber Eines wurde natürlich auch in diesem Stück ganz deutlich: wir alle an Schule Beteiligten – egal ob Elternhäuser, Schülerinnen und Schüler, LehrerInnen und pädagogisches Personal – müssen wachsam bleiben und Cybermobbing aufdecken, beim Namen nennen und gemeinsam dagegen angehen!

Dies ist an der ASRS fester Bestandteil unseres gemeinsamen pädagogischen Handelns und darf auch in diesen turbulenten Zeiten nicht übersehen werden, denn heute vielleicht noch mehr als je zuvor, sind viele Jugendliche frustriert, verängstigt oder auch einfach nur genervt und wie schnell ist da ein Handy zur Hand, mit dessen Hilfe man sich an dem jeweils Schwächeren abreagieren kann.

Wir waren mal Freunde – Blick zurück nach vorn

Das zweite Stück des gestrigen Vormittages widmete sich den Themen Fremdenfeindlichkeit, Respekt und Freundschaft und richtete sich eher an unsere Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7.

Ein sich im Bau befindendes Asylheim wird in Brand gesteckt und ein Obdachloser kommt dabei fast ums Leben. Der 16jährige Joscha kann ihn in letzter Minute noch retten – aber was machte Joscha nachts um zehn bei dem Gebäude? Hat er etwas von dem geplanten Anschlag gewusst oder war er gar selbst mit daran beteiligt? Joscha gerät unter Verdacht …

im weiteren Verlauf des Stückes geht es darum, weshalb sich Melek und Joscha – die sich früher sehr nahegestanden hatten – sich nun mit Vorurteilen und Abneigung begegnen? Warum ist die Freundschaft auseinander gegangen? Was hat das mit dem Brand zu tun?

Auch diese doch sehr komplexe Thematik begegnet uns in regelmäßig wiederkehrenden Abständen im Alltag und das, obwohl wir uns im Jahr 2022 in einer multikulturellen Gesellschaft befinden und Stichpunkte wie Toleranz und Akzeptanz fester Bestandteil unseres Zusammenlebens an der ASRS sind. Doch dieser respektvolle Umgang miteinander im Alltag muss stetig seitens der Lehrkräfte und des pädagogischen Teams eingefordert und nachgehalten werden, damit unsere Schule auch weiterhin ein Ort des gemeinsamen Miteinanders bleibt – denn genau in dieser multikulturellen Zusammensetzung unserer Schulgemeinschaft liegt auch unsere Stärke!

Redaktion u. Text: Rx Fotos: A. u. I. Gäng; T. Moritz-Greif

Quelle: https://ensemble-radiks.de/wp/