Das wäre vielleicht ein Beruf für mich

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  • Beitrag veröffentlicht:17. März 2024
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 Im Rahmen von KAoA erkundete der 8. Jahrgang vom 5.-7.3.24 Berufe.

„Also, Floristin, das wäre vielleicht ein Beruf für mich“, erzählt Alexandra aus der 8e. Aber als Friseurin zu arbeiten findet sie sehr anstrengend, da man den ganzen Tag stehen muss. Diese wertvollen Erfahrungen sollten Schülerinnen und Schüler der ASRS erlangen, als sie in der ersten Märzwoche drei Tage in das Berufsleben hineinschnupperten.  

Die Berufsfelderkundungstage, die jedes Jahr für den Jahrgang 8 stattfinden sind Teil der Kein Abschluss ohne Anschluss Maßnahme, an der jede Schülerin und jeder Schüler der Schule teilnimmt, um ihn ab Stufe 8 an das zukünftige Berufsleben herangeführt zu werden und ausprobieren zu können, wo und inwiefern die eigenen Stärken und Fähigkeiten beruflich einsetzbar sind. Da an diesen Tagen dafür der Unterricht ausgesetzt wird, ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sich um geeignete Plätze kümmern und diese Chance, einen Einblick in unterschiedliche Berufsfelder zu bekommen, wahrnehmen. 

Unsere Reporterin Elisa Gravina hat sich den Beruf der Sozialarbeiterin in der JAA (Jugendarrestanstalt Remscheid) angeschaut. Hier ist ihr Bericht:

Am Dienstag, den 5.3.2024 war ich von 8 bis 15 Uhr in der JAA, der Jugendarrestanstalt in Remscheid Lüttringhausen, die auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt (JVA) ansässig ist. Die Jugendarrestanstalt hat ca. 30 Mitarbeiter, die in unterschiedlichen Bereichen tätig sind. Sie arbeiten als Sozialarbeiter, als Justizvollzugsbeamte oder sind in der Verwaltung oder im Pädagogischen Dienst eingesetzt.

In der Jugendarrestanstalt verbüßen männliche jugendliche Straftäter im Alter zwischen 14 und ca. 21 Jahren einen Dauerarrest (1–4 Wochen), einen Kurzarrest (2–4 Tage) oder einen Freizeitarrest (Sa–So). In Lüttringhausen wird versucht die Jugendlichen mit erzieherischen Maßnahmen zu helfen wieder auf den richtigen Weg zu kommen, z.B. durch Antigewalttrainings, Suchtwochen oder Sozialtrainings, die dort stattfinden. Der Jugendarrest kann jedoch auch eine Vorstufe des Jugendgefängnisses sein.

Mein Tag begann um 8.00 Uhr. Zuerst wurden mir die Tätigkeiten in der Verwaltung erklärt. Etwas später holte mich eine Sozialarbeiterin ab, die mir eine Zelle zeigte und mich mit zu einem Erstgespräch nahm. In dem Gespräch sollte der Junge dazu befragt werden, warum er im Jugendarrest gelandet ist.

Danach besuchte ich noch eine Unterrichtsstunde mit zwei Jugendlichen. Im Unterricht behandelten wir das Thema „Deutschland und seine Nachbarländer“. Die zwei Jungs waren sehr höflich und machten keine Faxen.

Feierabend hatte ich um 15.00 Uhr. Mich den Jungs vorzustellen war etwas unangenehm, trotzdem war es eine tolle Erfahrung. Die Mitarbeiter waren höfflich und die Jungs haben sich sehr gut benommen. Ich könnte mir gut vorstellen Sozialarbeiterin zu werden, um Umgang mit verschiedenen Leuten zu haben und die vielen verschiedenen Geschichten zu hören. 

Wie Elisa ist es einigen Achtklässlern gegangen, sie haben interessante Eindrücke gesammelt und Ideen entwickelt, welches Betriebspraktikum sie evtl. in der neunten Klasse wählen wollen, um dann noch mehr und tiefergehende Einblicke in das bevorzugte Berufsfeld zu bekommen. In dieser Weise bietet die Schule Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zukunftsorientiert auszurichten, sodass der Weg in ein erfolgsversprechendes Berufsleben vorgezeichnet ist und keine Schülerin und kein Schüler ohne Anschluss nach seinem schulischen Abschluss ist. 

Elisa Gravina / Bul  

Fotos: AI / Bul