Die Tuchmachergeschichte ist ein wichtiger Teil Lenneper Vergangenheit

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  • Beitrag veröffentlicht:9. Februar 2025
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Der Jahrgang 9 hatte die Möglichkeit im Rahmen des Textilunterrichts im Lenneper Tuchmuseum die regionale Geschichte der Tuchmacher nachzuvollziehen.

„Die Webrahmen waren interessant, aber ich wusste nicht, dass die Technik des Webens so ein wichtiger Teil der regionalen Geschichte ist“, erzählt Alexandra Resler (9e). Auf Anregung von Frau Freise, Frau Simons und Frau Schermer, die alle das WP Beifach Textil unterrichten, unternahmen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 eine Exkursion zum Lenneper Tuchmuseum.

Das Tuchmuseum Lennep ist aus der ehemaligen Tuchfabrik Johann Wülfing & Sohn hervorgegangen. Das einstige Familien-
unternehmen in Lennep und Dahlerau stellte mehr als 200 Jahre lang hochwertige Stoffe her. In sechs Themen-Räumen konnten die 9.Klässler das Werden und Wachsen dieser Schlüsselindustrie kennenlernen. Herr Wiemer, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Tuchmuseums, erzählte den Schülerinnen und Schülern die Geschichte. Aber er beleuchtete auch das Arbeiterleben. Er berichtete von den spanischen Frauen, die als Gastarbeiterinnen nach Lennep kamen, von den Arbeitsbedingungen im Textilunternehmen, von der Gesundheitsvorsorge im Betrieb und natürlich von der Geschichte des Webens.

Welchen Weg nimmt die Wolle vom Schaf bis zum Anzug, war ebenfalls eine wichtige Frage, die die Schülerinnen und Schüler stellten. Denn Wülfing hatte einst für den großen Modedesigner Karl Lagerfeld gearbeitet. Und der hatte natürlich die Materialien einer Materialprüfung unterzogen. Auch die 9.Klässler durften fühlen, wie unterschiedlich sich die einzelnen Materialien anfassen. Und die durften als Highlight des Besuches im Tuchmuseum einen Gehrock und ein Frack anprobieren

1993 musste die Firma Johann Wülfing & Sohn als letzter Textilhersteller in der Region vor dem zunehmenden Druck der ausländischen Billig-Konkurrenz seine Pforten schließen. Das ehemalige Werksmuseum fand dann 1997 in Lennep, in der Hardtstraße 2, seine neue Heimat und hält dort die Tuchmacher-Tradition lebendig. Schüler Max König (9e) fand es sehr interessant einen Einblick in diese handwerkliche Kultur der Region gewonnen zu haben und empfand den Ausflug daher als sehr gelungen.   

Text: Claudia Bulut

Fotos: Magret Simon