Französische Gastschüler entdecken das Bergische Land

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  • Beitrag veröffentlicht:17. Mai 2019
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Groß war die Aufregung in den Französischkursen am Vortag der Ankunft unserer französischen Freunde – und das, obwohl sich alle vorab ja schon über whatsapp und sonstige soziale Medien ein wenig kennenlernen konnten.

Dann am Abend des 09. Mai 2019 war es endlich wieder so weit: 34 Schülerinnen und Schüler des Collèges Sainte Genéviève aus Asnières-sur-Seine bei Paris, in Begleitung unserer geschätzten Kollegin Mme. Marie Harmel,befinden sich nun für eine Woche in Lennep. An dem Austausch beteiligt sind auch wieder 5 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 und 5 Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8.

Traditionell gilt der erste Tag ihres Aufenthaltes dem Besuch der Stadt Bonn und dem “Haus der Geschichte”. Doch vorab hieß es für alle 67 Schülerinnen und Schüler, die Bonner Altstadt kulturell und “kulinarisch” zu erkunden. Natürlich gehörte hierzu für die Gastschüler unabdingbar auch der Gang zu Haribo. Vor allem aber bietet dieser erste Tag reichlich Gelegenheit, sich zunächst noch im Schutz der großen Gruppe näher kennenzulernen. Ab 17:00 Uhr dann wurden sie ins Wochenende bei ihren Gastfamilien entlassen.

An dieser Stelle sei noch einmal ausdrücklich der Rolle der Gasteltern hervorgehoben, ohne deren unermüdlichen Einsatz dieser Austausch gar nicht stattfinden könnte! Unser Dank bezieht sich dabei nicht nur auf die eigentliche Betreuung – die zuweilen schon mal daraus bestehen kann, verloren gegangene Handys in Bonn abzuholen oder aber auch erkrankte Gastschüler in ärztliche Hände zu geben – sondern insbesondere auch auf die Gestaltung des Büffets anlässlich unseres gemeinsamen deutsch-französischen Kaffeetrinkens, dem sogenannten goûter franco-allemand – das sich alljährlich großer Beliebtheit erfreut und den aus Wuppertal kommenden französischen Freunden reichlich Gelegenheit zur Stärkung bot.

Zur Eröffnung des “goûter franco-allemand” hielten die Schulleiter beider beteiligten Schulen, Herr Lippert und Herr Bergemann, eine kurze Ansprache und würdigten noch einmal die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft, der in für Europa unruhigen Zeiten mehr Bedeutung denn je beigemessen werden sollte.

Es war eine Freude zuzuschauen und zuzuhören, wie sich das lebendige Stimmengewirr der deutschen und französichen Jugendlichen mischte. Darüber hinaus bekamen so auch einige Gasteltern noch einmal Gelegenheit, sich mit den Lehrkräften über den bisherigen Stand der Enwicklungen auszutauschen.

Auf dem Programm der französischen Schülerinnen und Schüler standen an den drei folgenden Tagen der Besuch des Wuppertaler Zoos, Ausflüge nach Köln – zum Museum Ludwig, dem EL-DE Haus etc. auf dem Programm.

Aber auch alle beteiligten Lehrkräfte und Schulleitungen nahmen zusätzlich zu ihren regulären Verpflichtungen gerne auch noch den ein oder außerschulischen Termin wahr, denn Freundschaft muss ja auch gelebt werden.

In Zusammenhang mit den Feierlichkeiten rund um das zehnjährige Bestehen der Schulpartnerschaft, hatte sich sogar die vielbeschäftigte Schulleiterin des Collèges Sainte-Genéviève Mme. Desbarrières für 24 Stunden auf den Weg nach Lennep gemacht.

Ihr zu Ehren kamen die Repräsentanten der drei beteiligten Schulen in den Genuss einer ganz besonderen Führung: Herr Dr. Busch, der Kurator des Röntgenmuseums und des gerade neu entstehenden Museums sowie der stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt Remscheid luden zu einem Sektempfang in das Geburtshaus Conrad Röntgens, das derzeit der Öffentlichkeit noch gar nicht zugänglich ist.

Mme. Desbarrières zeigte sich sichtlich interessiert und stellte viele Fragen, die ihr Herr Dr. Busch sehr gerne beantwortete.

Den Tag ihrer Abreise verbringen die Gastschüler und -schülerinnen traditionell in den jeweiligen Schulen. Aus organisatorischen Gründen begaben sich die zehn französischen Gastschüler- und -schülerinnen in der 1. Stunde in den 9 Fs-Kurs von Frau Rouxel, die sich für diesen Tag, andockend an das ohnehin anstehende Thema im Fach Französisch, eine nette Gruppenarbeit ausgedacht hatte.

Die Schülerinnen und Schüler des 9 Fs Kurses hatten in der Woche zuvor ohnehin Dialoge entwickelt, in deren Verlauf sie sich telefonisch um einen Minijob als Babysitterin oder auch Kellnerin bewerben sollten.

Am Tag des Besuches der französischen Gäste bestand die Aufgabe nun darin, sich in gemischten Gruppen zusammezufinden, die Dialoge weite zu entwickeln und dann schließlich vor versammelter Mannschaft nachzuspielen.

Auch, wenn anfangs ein wenig Aufregung herrschte, so hatten alle in den 20 Minuten der Vorbereitung genügend Zeit, sich näher zu beschnuppern und auch die ein oder anderen lustigen Zungenbrecher auszutauschen: auf französischer Seite bereiteten die Worte “Streichholzschachtel” oder auch “Eichhörnchen” ebenso große Mühe wie auf der anderen Seiten das Wort “écureuil”.

Für viele Kursteilnehmer war das die erste Möglichkeit in ihrem Leben, hautnahen Kontakt zu französischen Jugendlichen aufzunehmen. Beeindruckt zeigten sie sich auch von der Geschwindigkeit des eigentlichen Sprechvorgangs – die mit den Tondokumenten aus dem Unterricht nur wenig zu tun hatten.

Gegen 12:00 Uhr begab sich dann unsere deutsch-französische Schülergruppe in Begleitung von Frau Schott und Frau Rouxel zur Mensa des Rögy, wo wir uns nach dem gemeinsamen Mittagessen voneinander verabschiedeten.

Tröstlich für alle ist der Umstand, dass wir ja schon am kommenden Dienstag zu einem einwöchigen Gegenbesuch starten werden. Hierzu hat sich die diesjährige Austausch-AG auch etwas Besonderes ausgedacht: sie haben eigenständig einen zweisprachigen Reiseführer mit all jenen Sehenswürdigkeiten erstellt, die wir kommende Woche besuchen werden, erarbeitet.

Aus aktuellem Anlass müssen wir leider einen Programmpunkt streichen: die Besteigung der Nordtürme von Notre Dame muss leider entfallen, aber als Trostpflaster werden wir uns den Blick auf Paris von der Spitze Sacré Coeurs anschauen.

Nach einer ereignisreichen Wochen freuen wir uns auf die Ereignisse, die da kommen mögen und sagen jetzt schon mal: «Au plaisir de vous revoir tous très prochainement, vos amis allemands!»